JULISCHKA STENGELE
FAT FEMME FURIOUS
18.01.2019–03.03.2019
Eröffnung am 17.01. ab 19 Uhr
mit einer Performance von Julischka Stengele
kuratiert von Sylvia Sadzinski
Im Zentrum von Julischka Stengeles Einzelausstellung steht die Auseinandersetzung mit dem Körper und dem gesellschaftlichen Blick. In installativen, performativen, auditiven und fotografischen Arbeiten beschäftigt sich FAT FEMME FURIOUS mit Rollenbildern und Körperidealen. Dabei versteht Stengele den Körper als Ort diskursiver Einschreibungen, an dem sich normative Vorstellungen von Begehren, Schönheit, Gesundheit und Geschlecht manifestieren und zu gesellschaftlichen Ein- und Ausschlüssen führen. Die Auseinandersetzung mit Blickregimen und der Dynamik des Anschauens und Angeschaut-Werdens tritt in den Vordergrund. Es ist der machtvolle Blick der Anderen, der uns zu definieren oder zu klassifizieren versucht, Identitäten formt und Handlungsspielräume bestimmt.
Mit dem performativen Einsatz ihres eigenen Körpers rückt Stengele diese soziokulturellen Machtstrukturen in den Fokus. Die betonte Inszenierung von Femininität wird gekoppelt mit Queerness und Auflehnung gegen Körpernormierungen. Unapologetisch durch Stengele verkörpert, ist sie ein Gegenentwurf zu androzentristischen Prinzipien und übt Kritik an gesellschaftlichen Schieflagen und politischen Verhältnissen.
Der Ausstellungsraum wird zur Bühne für einen kraftvollen und feministischen Protest, der Körper zugleich zum Produkt und zum Produzent von Gesellschaft. An ihm realisiert sich die politische Dimension dessen, was als persönlich bezeichnet wird. Im Rahmen der Ausstellung wird er zum Ausdrucksmittel des Widerstands und agiert als Werkzeug zur Selbstermächtigung, wenn marginalisierte Körper den Blick der Anderen aufnehmen und selbstbestimmt zurückgeben und eigene (Selbst-)Bilder und Narrative entwerfen.
Julischka Stengele's solo exhibition focusses on the confrontation between the body and the societal gaze. Moving between installation, performance, sound and photography, FAT FEMME FURIOUS investigates role models and ideal body-types. Through this, Stengele understands the body as a space where discursive and normative preconceptions of desire, beauty, health and gender are made manifest, leading to societal processes of inclusion and exclusion. In tackling regimes of the gaze, the tension between looking and being looked-at is brought to the fore. It is the powerful gaze of others that attempts to define and classify us, forming identities and dictating their agency.
Performatively deploying her own body, Stengele focusses on these socio-cultural power structures. An emphasis on the performance of femininity is coupled with queerness and an insurrection against body norms. Stengele unapologetically embodies a counter-project to androcentric principles, practicing a critique directed at societal imbalances and power relations.
The exhibition space becomes a stage for a strong, feminist protest claimed by a body that is at once product and producer of society. Here, the political dimension of that which is labelled 'the personal' is allowed to unfold. Within the exhibition's framework, the body becomes a medium for expressing resistance, agitating as a tool for self-empowerment in the moment where marginalised bodies hold the gaze of others and then consciously return it, projecting back (self-)images and narratives of their own.
VERANTALTUNGEN
So, 27.01. | 17 Uhr Filmscreening
RIOT NOT DIET (2018) und Femme Brutal (2015)
Mo, 11.2. | 19 Uhr Innenblick & Außenschau
Künstlerinnengespräch mit Julischka Stengele, Maren Blume und Magdalena Fischer
Sa, 23.2. | 19 Uhr Performanceabend
FAT FEMME FURIOUS in Aktion mit Louisa Doloksa, Benjamin Sebastian und Queer Marshmallow
PRESSE
Kaey: "Julischka Stengele: Wenn ich auf die Straße gehe, dann ist das wie ein unfreiwilliger Laufsteg", Siegessäule 16.01.18
Julian Wasenmüller: "Pommes auf der Haut", taz 09.02.18
Anima Müller: "Körperkontrolle. Fat Femme Furious" zitty 01.03.18
Bild 2-6: Ausstellungsansicht Galerie im Turm, Courtesy Galerie im Turm und die Künstlerin, Foto: Eric Tschernow.