Lesekreis
Work (Explicit) goes Dancing Staging Ageing
Performativer Lesekreis mit Veronika Darian und Susanne Martin
20.01.2022 | 18 - 20.30 Uhr
Im Rahmen der Ausstellung Slow Motion von Lola Arias findet diese Edition des Lesekreises Work (Explicit) unter der Leitung von Veronika Darian und Susanne Martin statt. Angeregt von Lola Arias‘ choreografierten Gesten der Alterspflege laden sie zu gemeinsamen Erkundungen des Alter(n)s ein. Der performative Lesekreis dient ganz praktisch und experimentell der Selbst-Pflege und Selbst-Sorge. Denn Alter(n) ist allzu oft fremdbestimmt durch stereotype Bilder und Geschichten, aber auch durch darin vorgegebenes Verhalten. Schon Bertolt Brechts „unwürdige Greisin“, wie eine seiner Kurzgeschichten aus dem Jahr 1939 heißt, führt uns die Provokationen eines alters-ungerechten Verhaltens vor Augen. Doch gerade Literatur, Theater, Performance und Tanz(en) helfen uns bei der Suche nach alternativen Bildern, Denkweisen und Bewegungen hin zu einer alterskritischen Kunst- und Denkpraxis.
Texte für die gemeinsame Lektüre:
Bertolt Brecht:
Die unwürdige Greisin. In: Ders.: Werke. Prosa 3. Sammlungen und Dialoge (GBFA). Hrsg. v. Werner Hecht u.a. Berlin/Weimar: Aufbau Verlag; Frankfurt am Main: Suhrkamp 1995, S. 427-432.
Miriam Haller:
‚Unwürdige Greisinnen‘. ‚Ageing trouble‘ im literarischen Text. In: Heike Hartung (Hg.): Alter und Geschlecht. Repräsentationen, Geschichten und Theorien des Alter(n)s. Bielefeld: Transcript 2005, S. 45-63.
Während der Veranstaltung am 20.01.2022 müssen alle Teilnehmer:innen durchgehend eine FFP2-Maske tragen. Wir empfehlen den Teilnehmer:innen sich zuvor testen zu lassen.
Die Teilnehmer*innenzahl für den Lesekreis ist auf zehn Personen begrenzt. Die Anmeldung erfolgt unter presse[at]galerie-im-turm[punkt]net.
Der Lesekreis ist für alle offen – mit und ohne Vorkenntnisse. Die Texte können, aber müssen nicht vorher gelesen werden.
Der Lesekreis findet in deutscher Lautsprache statt.
Veronika Darian ist Juniorprofessorin für Gegenwartstheater am Institut für Theaterwissenschaft der Universität Leipzig mit den Schwerpunkten Transmedialität und Transkulturalität. Sie forscht, publiziert und lehrt, zunehmend auch kollaborativ, insbesondere zu Fremdheitsforschung, theaterwissenschaftlicher Dingforschung, Biographie und Narration in Theater, Tanz und Performance, Theater in Gesellschaft(en) in Transformation und „Schauplätzen des Eigensinns“. Seit einigen Jahren beschäftigt sie sich im Rahmen von Seminaren, Publikationen und Festivallaboren mit Alter(n) in Theater, Tanz und Performance.
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Susanne Martin (PhD) performt, erforscht und unterrichtet zeitgenössischen Tanz. Sie arbeitet international, kreiert Stücke als Solistin und kollaborativ. In ihren Arbeiten beschäftigt sie sich mit Improvisation als choreographische Praxis, Narrationen des Alter(n)s, Contact Improvisation und Practice as Research / künstlerische Forschung. Ihre Stücke waren u.a. auf folgenden Festivals eingeladen: Aerowaves (London), International Dance and Theatre Festival (Göteborg), Nottdance (Nottingham), Opera Estate Veneto (Bassano del Grappa), Tanec Praha (Prag). 2017 ist ihre PhD Dissertation Dancing Age(ing) im transcript Verlag erschienen, in der sie das Potenzial improvisationsbasierten Tanzes untersucht, kritisch in unsere Alter(n)skultur zu intervenieren.
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