Rote Kreise vor schwarzem Hintergrund. Die Kreise sind gepunktet.
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Dort, wo das Nichts ist

Yen Chun Lin & Tanja Nis-Hansen

7. Dez–4. Feb 24

Eröffnung: 6. Dez 23, 18 Uhr

Black holes are nothing.
Black holes are special because there’s nothing there.
There is no thing there.
– Janna Levin*

Ein glühender gelb-orangener Ring umgibt tiefe Schwärze, den Schatten eines Schwarzen Lochs: Im April 2019 wurde diese weltweit beachtete Aufnahme veröffentlicht. Sie gelang durch die synchrone Datenverarbeitung von acht rund um die Erde aufgestellten Teleskopen. Eine komplexe technische Unternehmung, die ein Ding, das Nichts ist und einen Ort, wo Nichts ist, wahrnehmbar machte.

Ein halbes Jahrhundert zuvor generierte die ikonische Weltraumfotografie genannt „Earthrise“, aufgenommen während der Apollo 8-Mission 1968, gesellschaftliche Bedeutung. Diese hochaufgelöste Darstellung der aufgehenden Erde, blauweiß marmoriert und umhüllt von Dunkelheit, spiegelte den fragilen Planeten als globales Dorf und motivierte dadurch zu Umweltbewusstsein und Aktivismus.

Was können gegenwärtige Projektionen sein, die sich aus der Dokumentation eines Schwarzen Lochs ergeben? Welche Weltenentwürfe entstehen durch diese (technische) Übersetzung eines Nichts in Bild und Sound?

Dort, wo das Nichts ist ist der dritte Teil der Ausstellungsreihe                                                              – (außer)irdische Weltenentwürfe zwischen Realität und Fiktion.

* Levin, J. (2020/22). Black Hole Survival Guide (S. 3). Random House UK.

 

Yen Chun Lin und Tanja Nis-Hansen, Ausstellungsansicht, Foto: Juan Saez
Yen Chun Lin und Tanja Nis-Hansen, Ausstellungsansicht, Foto: Juan Saez
Tanja Nis-Hansen, „The biggest mystery in the universe II“, 2023, Ausstellungsansicht, Foto: Juan Saez
Yen Chun Lin, „Stranded Debris“, 2023, Ausstellungsansicht, Foto: Juan Saez

Begleitprogramm

Über die Künstler*in

YEN CHUN LIN lebt und arbeitet in Berlin.
In ihrer künstlerischen Praxis schafft Yen Chun Lin immersive Klanglandschaften mit skulpturalen Elementen. Darin untersucht sie Phänomene in der Natur, die unerklärlich oder übernatürlich erscheinen und stellt sie als Formen des Wissens der „informativen“ rationalen Wissenschaft gegenüber. Die von ihr produzierten Klänge erkundenunzugängliche Vergangenheiten, die im Klangrekorder Staub gespeichert sind oder den körperlichen Zustand und Grenzraum des Fallens.
Ihre jüngste Einzelausstellung Here, a nut falls twice wurde im ICA London (Vereinigtes Königreich) präsentiert und von zwei Performancenächten im November und Dezember 2022 begleitet.

TANJA NIS-HANSEN lebt und arbeitet in Berlin.
Tanja Nis-Hansens künstlerische Praxis erstreckt sich auf die Medien Malerei, Text und Performance. Ihre Arbeit untersucht die psychologischen Aspekte der menschlichen Reaktion auf eine innere und äußere Umgebung, die von Zerrissenheit geprägt ist. 
Die Verwendung semiotischer Elemente in und um ihre Malerei ist ein wiederkehrender Bestandteil von Nis-Hansens künstlerischen Forschung. Sie spiegelt ihre Faszination für Sprache und Schrift sowie ihre Neigung, Text als Ornament zu verhandeln.
Mit einem semi-autobiografischen Ansatz greift sie Motive wie Warteräume und Wendeltreppen auf, um über die Arbeit des Körpers, Erschöpfung und Krankheit zu reflektieren.
Zu ihren jüngsten Einzelausstellungen gehören Freaky Weather bei Solito in Neapel (Italien), Impatient Girl bei palace enterprise in Kopenhagen (Dänemark), Employee of the Month bei Vestjyllands Kunstpavillon, Videbæk (Dänemark) und The Great Spaghettification bei Sans Titre in Paris (Frankreich).

Team

KURATORIN: Johanna Janßen
PRODUKTIONSLEITUNG: Carolina Redondo
PRODUKTIONSTEAM: Carlos Busquets, Danilo Cozzi, Elon, Erik Ritzel
TECHNISCHE BERATUNG: Saša Strauß
GALERIEAUFSICHT: J. Ferdinand Gieschke und Daniela Schoepe

Die Kuratorin möchte sich bei dem Team der Galerie im Turm und dem Kunstraum Kreuzberg/Bethanien für die Unterstützung bedanken, namentlich: Dani Hasrouni, Helen-Sophie Mayr, Paulina Cabon, Josef Stöhr, Sofía Pfister, Stéphane Bauer sowie dem Team der Aufsichten.